Christliche Literatur zum Verschenken
Das Näherrücken des Weihnachtsfestes geht vielerorts einher mit der Frage „Was schenke ich wem?“ Zwar liegt das Verschenken eines analogen Buches in zunehmend digitalen Zeiten nicht unbedingt auf der Hand. Doch ein Blick auf die aktuellen Zahlen beweist, dass sich das gedruckte Buch nach wie vor größter Beliebtheit erfreut. Zudem sind in letzter Zeit etliche interessante Publikationen erschienen. Die Bücher eignen sich sowohl zum Verschenken wie selber lesen.
Insbesondere das Segment der christlichen (Jugend-)Literatur wartet mit spannenden Titeln auf. Fast allen Büchern gemein ist der Versuch, christliche Glaubensaspekte auf den konkreten Alltag herunterzubrechen und somit eine Identifikation seitens der Leserschaft zu erreichen. Im Folgenden werden fünf Werke vorgestellt, die eine sinnvolle Ergänzung der eigenen Bibliothek darstellen – mit und ohne Weihnachtsbaum.
Wenn der Himmel auf die Erde trifft
Allen Fans der modernen Vortragsform „Poetry Slam“ ist das Buch „Himmel trifft Erde: Über Gott und meine Welt“ von Alina Pfeifer zu empfehlen. Die talentierte Schreiberin rückt den großen und kleinen Problematiken des Lebens zu Leibe, analysiert sie und präsentiert probate Lösungen. Zuvorderst geht es um das Verhältnis der Autorin zu Gott, wobei formulierte Gegenwartsfragen mit Hilfe spiritueller Thesen beantwortet werden. Persönliche Anekdoten vermengen sich mit allgemeingültigen Statements, private Einlässe mit öffentlichen Kundgebungen. Ergebnis ist eine kurzweilige, locker-flockige Geschichtensammlung über das Erwachsenwerden. Die damit verbundene Suche nach dem persönlichen Platz im Leben wird ebenfalls abgehandelt. Das mit 18 Euro angesetzte Buch ist im Patmos-Verlag erschienen.
Die Bibel im Instagram-Stil
Für 14,95 Euro ist die „Insta Bibel“ erhältlich. Sie dokumentiert die fruchtbare Zusammenarbeit der Deutschen Bibelgesellschaft mit dem Jugend-Radiosender 1LIVE. Die Publikation umschließt 52 Andachten beziehungsweise Kurztexte, die von den Autorinnen und Autoren des Hörfunkformats „Kirche in 1LIVE“ verfasst wurden. Das reich bebilderte Buch enthält Alltagsimpulse, die dabei helfen, besondere Momente als solche zu erkennen und Inspiration aus ihnen zu ziehen. Die im Instagram-Stil gehaltenen Storys bewirken eine funktionale Verlinkung von Religion und Leben. Folglich ist eine Begegnung mit Gott nicht mehr ausschließlich in der Kirche möglich, sondern auch in der U-Bahn oder beim Einkaufen.
Entstaubtes für die Generation Z
Zwar besetzt das Segment der christlichen Literatur nach wie vor eine Nische, doch in selbiger hat sich einiges getan. Folglich sieht sich das Thema weitestgehend entstaubt und an die neue Wirklichkeit angepasst. Nicht zuletzt, weil die Verlage (zunehmend erfolgreich) versuchen, die aufgegriffenen Sachverhalte an die Lebenswelten und Kommunikationsformen der Generation Z anzupassen.
Weiteres Beispiel für eine gelungene Assimilation ist Stephan Siggs Publikation „Zehn gute Gründe für Gott“. Mithilfe seiner Geschichten transferiert Sigg die Zehn Gebote in unsere Zeit. Die findigen Interpretationen sind eingebettet in den alltäglichen Kosmos der Heranwachsenden und binden unter anderem deren interaktive Fußabdrücke ein. Dementsprechend sieht sich der ein oder andere Chatverlauf in die reguläre Handlung integriert. Das Buch ist nicht zuletzt aufgrund der verwendeten Großschrift gut lesbar. Es ist im Gabriel-Verlag erschienen und kostet 15 Euro.
Das Fenster steht weit offen
Die Lebensläufe namhafter Christinnen und Christen verhandelt die Publikation „Windows 2 Heaven“. Verfasst hat das Buch Cornelia Möres, verlegt wird es von Butzon und Bercker (14,95 Euro). „Christen, die Geschichte schrieben“ stehen im Fokus der Aufarbeitung. Dabei geht es um Personen wie Mutter Teresa, Albert Schweitzer, Martin Luther, Edith Stein und Adolph Kolping. Hinzu gesellen sich Beschreibungen weiterer prominenter Köpfe. Wissenswertes über Hildegard von Bingen, Dietrich Bonhoeffer, Papst Franziskus und Franz von Assisi runden die Publikation. Zugleich werden die titelgerechten „himmlischen Fenster“ geöffnet. Wer hinausblickt, kann sie sehen: Männer und Frauen, die ihre Lebensentwürfe wie selbstverständlich an die Verfolgung christlicher Standpunkte geknüpft haben. Komme, was wolle.
Atheistin trifft katholischen Priester
Welt und Kirche – Ein unüberbrückbarer Gegensatz? Mitnichten, wie das Buch von Valerie Schönian beweist. Ihr Werk „Halleluja“ verwebt die Bereiche auf gekonnte Weise und erhellt die Schnittmenge mit überaus interessanten Streiflichtern. Schönian charakterisiert sich als feministische Mittzwanzigerin, die (bisher) nichts mit Religion am Hut hatte. Trotz atheistischer Attitüde (oder gerade deshalb) sucht sie die Begegnung mit einem katholischen Geistlichen. Nicht zwischendrin, sondern immer wieder.
Insgesamt ein Jahr dauert der Austausch der beiden Protagonisten, die sich zaghaft einander annähern, allmählich Akzeptanz und Toleranz für ihre gegenläufigen Weltentwürfe entwickeln. Diskutiert werden ebenso strukturelle Problematiken wie heiße Eisen vom Kaliber zölibatäre Enthaltsamkeit. Wer sich gern auf experimentelle Feldversuche einlässt und sich nicht mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen begnügt, kommt bei „Halleluja“ auf seine Kosten. Der Piper-Verlag hat das Buch in den Handel gebracht. Es kostet 12 Euro.