Der Advent beginnt mit dem Entzünden der ersten Kerze am Adventkranz und erreicht seinen Höhepunkt am 24. Dezember, dem Tag der Geburt Jesu. Aber wie bereiten sich weltweit Christinnen und Christen auf die Ankunft des Herrn vor, wer kennt die Definition und wann ist der 1. Advent?
Advent – Definition der stillsten Zeit im Jahr
Das Wort Advent stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft oder Zeit der freudigen Erwartung. Am 1. Advent beginnt die kirchliche Vorbereitungszeit auf die Ankunft Jesu und die Zeit der Einkehr und Buße. Laut Definition soll die Adventzeit eine Zeit der Stille und Besinnung sein. Weltliches Vergnügen, wie Tanzen oder Heiraten, war früher streng untersagt. Vier Kerzen sind am Adventkranz, für jeden Sonntag eine. Doch wann ist der 1. Advent? Ein Blick in den Kalender zeigt, dass der erste Adventsonntag der Sonntag nach dem 26. November ist und mit dem 1. Advent eine kleine Fastenzeit beginnt.
Vier Wochen Vorbereitung auf das Weihnachtsfest
Die ersten Spuren der Adventliturgie gibt es bereits im 5. Jahrhundert. Beten, Fasten und gute Werke sind dabei die wichtigsten Grundsätze. Der Adventkranz kündigt das Näherrücken des Festtages an. Es ist ein schöner Brauch, der erst in neuer Zeit eingeführt wurde. Der eigentliche Erfinder des Adventkranzes ist der Theologe Johann Heinrich Wichern, der von 1808 bis 1881 lebte. Bereits um 1840 hat er täglich zur Adventandacht in einem Waisenhaus ein neues Licht auf dem Kronleuchter angezündet. Heute ist es Brauch, an jedem der vier Adventsonntagen eine Kerze mehr am Adventkranz anzuzünden. Der somit immer heller werdende Kerzenschein ist Symbol für das wachsende Licht, die Ankunft Christi, unserem Erlöser. Durch die Übernahme des Adventkranzes durch die katholische Kirche gewann der Kranz immer mehr an Bedeutung und erlebte eine weite Verbreitung. Die Aufnahme des Adventkranzes in die katholische Kirche dokumentieren vor allem die Adventkranzweihen, die entweder am Vorabend des ersten Adventsonntages oder nach der Frühmesse direkt am ersten Adventsonntag stattfinden.
Der Adventkranz unterliegt Trends und muss immer öfter dem momentanen Zeitgeist entsprechen. Es ist unglaublich, wie viele Formen und unterschiedliche Kerzenfarben es gibt. Die klassische Form aber ist ein Kranz aus grünem Tannenzweigen, versehen mit drei violetten Kerzen sowie einer rosa Kerze. Geschmückt wird der Adventkranz traditionell mit einem violetten Band. Weit verbreitet ist auch ein Kranz mit vier roten Kerzen und roten Bändern. Die Auswahl dieser Farben ist nicht zufällig entstanden, sondern hat ihren Ursprung in der Farbsymbolik der kirchlichen Liturgie. Die Farbe Violett symbolisiert die Erwartung und Vorbereitung, die Farbe Rosa ist ein Symbol der Freude.
Die vier Adventsonntage haben unterschiedliche Bedeutungen
Am 1. Advent wird der Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag gedacht und die erste Kerze am Adventkranz entzündet. Bereits wenige Tage danach gedenken Katholiken am 4. Dezember der heiligen Barbara, die von ihrem eigenen Vater verraten und gefangen genommen wurde und für ihren Glauben starb.
Am 2. Advent wird die zweite Kerze am Adventkranz entzündet. Der zweite Adventsonntag ist der Vorbereitung auf das Christkind gewidmet. Kurz nach dem 2. Advent wird am 6. Dezember der Tag des Heiligen Nikolaus gefeiert. Am 8. Dezember feiert die Kirche Maria Empfängnis. Das Fest der Empfängnis der Gottesmutter Maria bezieht sich auf die Empfängnis der Maria durch ihre Mutter Anna. 1708 weitet Clemens XI. das Fest Maria Empfängnis auf die gesamte katholische Kirche aus.
Symbolisch ist der dritte Adventsonntag an der anderen Kerzenfarbe erkennbar, die nicht in Violett, der Farbe des Advents, sondern in Rosa gehalten ist. Damit wird die Vorfreude auf die nahende Geburt Jesu angedeutet. Die helle Farbe steht aber auch für die Freude an sich, wie sie für jeden Menschen erfahrbar und für ein glückliches, erfülltes Leben notwendig ist.
Das Weihnachtsfest rückt immer näher und im Kalender ist der 4. Advent markiert. Am 4. Advent wird die vierte Kerze am Adventkranz entzündet. Am 4. Adventsonntag ist die Vorfreude groß und die Gottesmutter Maria steht im Mittelpunkt. Der Höhepunkt der Adventzeit ist der 24. Dezember, der Heilige Abend. Der Name Weihnachten stammt aus dem Mittelhochdeutschen als man von der geweihten Nacht, der wihen nachte, sprach. Es wird die Geburt Christi, die Ankunft des Erlösers gefeiert.
Gelebtes Brauchtum im Advent
In den vier Wochen vor Weihnachten ist es in alpenländischen Gebieten Brauch, auf Herbergssuche zu gehen, bei der die Wechselrede Josephs und Marias mit dem hartherzigen Wirt in Liederform nachvollzogen wird. In ländlichen Regionen wird auch heute noch das Frauentagen praktiziert. Ein Bild mit der Mutter Gottes oder der Heiligen Familie wird jeden Tag in ein anderes Haus getragen und es wird gemeinsam gebetet.