christliche gemeinde

Die Christliche Gemeinde

Der Christlichen Gemeinde, die zur Strömung der charismatischen Erneuerung gehört, fühlen sich heute rund 20.000 Menschen in 65 Ländern der Erde zugehörig. Sie hat ihren Ursprung in der Provinz Vestfold in Südnorwegen, wo sie im Jahr 1900 von Johan Oscar Smith ins Leben gerufen wurde. Dieser wurde 1871 in Fredrikstad geboren und gilt als Gründer der Freikirche.

Die Christliche Gemeinde (in Deutschland DCG) ist darum international auch unter dem inoffiziellen Namen Smiths Freunde oder Smith`s Friends bekannt. Im deutschsprachigen Raum hörte man früher häufig auch die Bezeichnung „Norwegen Gemeinde“ oder „Norweger Bewegung“, denn sie ist die einzige Glaubensgemeinschaft, die in diesem skandinavischen Land ihren Ursprung hat und inzwischen weltweit vertreten ist.

Entstehung der Christlichen Gemeinde

Der ehemalige Marineoffizier Johan Oscar Smith wuchs in einem sehr christlich geprägten Elternhaus auf und beschäftigte sich bereits in jungen Jahren intensiv mit den Texten der Bibel. Später organisierte er Treffen mit Gleichgesinnten, um sich mit ihnen über Bibelfragen auszutauschen und zu diskutieren. Die Gruppe gab sich allerdings keinen Namen und verstand sich auch nicht als Kirche. In ihren Ansichten erinnert die Christliche Gemeinde an die Pfingstbewegung und die Mitglieder streben ein Leben nach dem Vorbild von Jesus an. Die Gemeinschaft identifiziert sich mit dem altkirchlichen Glaubensbekenntnis.

Ihre alleinige Glaubensgrundlage ist das Neue Testament und so wird beispielsweise die Erwachsenentaufe mit vollständigem Untertauchen praktiziert, so wie auch die Taufe von Jesus in der Bibel beschrieben wird. Eine Konfirmation existiert nicht, aber die Jugendlichen besuchen in der Regel ungefähr zeitgleich zum Konfirmationsunterricht ihrer Altersgenossen einen Bibelkurs. Gemeinschaftliche Arbeiten sind bis heute ein wichtiger Teil des Gemeindelebens. So ist es beispielsweise üblich, dass sich beim Bau eines Versammlungssaales jeder nach seinen Möglichkeiten engagiert.

Nachdem sich schon in den 1930er Jahren auch in Dänemark und Schweden ähnlich Gläubige der Bewegung anschlossen, wuchs die Anhängerschaft in Skandinavien bis 1950 auf ca. 1000 Mitglieder an. Damals entstanden auch Beziehungen nach Deutschland, wo sich die Christliche Gemeinde unter anderem durch Wohltätigkeitsarbeit, die sich auch auf die osteuropäischen Länder hinter dem Eisernen Vorhang ausweitete, einen Namen machte. Johan Oscar Smith leitete die Gemeinschaft bis zu seinem Tod im Jahr 1943. Jahrzehnte später übernahm einer seiner Enkel, Kåre Johan Smith, diese Aufgabe.

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Entwicklung der Christlichen Gemeinde

Im Laufe der Zeit kam es zu einigen Veränderungen und Lockerungen in den bis dahin geltenden Traditionen der Christlichen Gemeinde in Bezug auf Vorschriften zu Frisuren und Kleidungsstil. Auch die häufig von außen kritisierten autoritären Erziehungsmethoden der Kinder und die Stellung der Frau durchlaufen einen Wandel. Basierend auf Aussagen in der Bibel ist es zwar Frauen nach wie vor nicht erlaubt, als Pastorin oder Predigerin zu arbeiten, aber im Vorstand sind diese heute vertreten und werden akzeptiert.

Obwohl Ehe- und Familienangelegenheiten grundsätzlich als Privatsache gelten, werden die Mitglieder angehalten, sich in ihrer Lebensweise am Neuen Testament zu orientieren. Insgesamt gestaltet sich der Alltag eher konservativ – häufig stellen Mütter ihre Berufstätigkeit und Karrieren zurück und kümmern sich um Kinder und Haushalt.

Langsam öffneten sich Smiths Freunde aber auch gegenüber anderen christlichen Gemeinschaften. Im September 2021 erfolgte, nach langer Überprüfung, die Aufnahme als Vollmitglied in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Norwegen (NKR). Alljährlich findet in einem großen Veranstaltungszentrum in der norwegischen Gemeinde Brunstad, wo die Christliche Gemeinde in den 1950er Jahren ein weitläufiges Gelände erwarb, eine internationale Konferenz mit bis zu 10.000 Teilnehmern statt.

Welche Christlichen Gemeinden gibt es in Deutschland?

Nachstehend eine Auflistung der christlichen Gemeinden in Deutschland:

  • Adventisten, Siebenten-Tags-Adventisten
  • Apostolische Gemeinschaften
  • Offene und geschlossene Brüdergemeinde
  • Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden
  • Evangelisch-lutherische Kirche
  • Evangelisch-methodistische Kirche
  • Evangelisch-methodistische Kirche
  • Evangelische-reformierte Kirche
  • Evangelisch-unierte Kirche
  • Freie evangelische Gemeinden
  • Gemeinde für Christus
  • Landeskirchliche Gemeinschaft
  • Mennoniten
  • Pfingstgemeinde
  • Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche
  • Vineyard Gemeinden
  • Volksmission

Was ist die Freie Christliche Gemeinde?

Grundsätzlich entstanden die Freien Christlichen Gemeinden aus den Wurzeln des Christentums. Alleinige Grundlage des Glaubens ist bei ihnen die Bibel, die eine zentrale Rolle im Leben der Gläubigen spielt. Die Freikirchen lehnen das Staatskirchentum ab und befürworten eine absolute Trennung zwischen Kirche und Staat. Sie finanzieren sich nicht über Kirchensteuern oder Zuschüsse, sondern eigenverantwortlich, das heißt durch freiwillige Beiträge der Mitglieder und Spenden.

Generell gilt, dass es sich bei den Freikirchlichen Gemeinden meist nicht um einen abgegrenzten Kreis von Personen handelt. Man bekennt sich eher zur „universalen Gemeinde Jesu“. Kindstaufen werden abgelehnt, da sich der Mensch als Erwachsener ganz bewusst für seine Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft entscheiden soll. Die Erwachsenentaufen der Freien Christlichen Gemeinden finden in der Regel in großen Wasserbecken statt, die ein komplettes Untertauchen ermöglichen. Jeder Einzelne bekehrt sich so zur Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist als einem Gott.