christliche Feiertage im Jahreskreis

Christliche Feiertage und ihre Bedeutung

Christen finden viele Gründe, ihren Glauben und das Leben Jesu Christi zu feiern, weshalb der christliche Kalender voll mit Festtagen ist. Während Ostern und Weihnachten die bekanntesten Feste sind, gibt es viele weitere christliche Feiertage. Hier ist ein Überblick der wichtigsten Feste in ihrer liturgischen Reihenfolge:

Advent

Der christliche Kalender dreht sich um das Leben und die Taten des Erlösers, Jesus Christus. Er startet mit dem Advent, einer Zeit des hoffnungsvollen Wartens und der Vorbereitung auf die Geburt von Jesus. Der Advent beginnt am vierten Sonntag vor Weihnachten. Zu den Adventstraditionen gehören ein Adventskalender, das Kerzenanzünden am Adventskranz sowie das Aufstellen eines geschmückten Weihnachtsbaums.

Nikolaus (6. Dezember)

In der Adventszeit wird am 6. Dezember Sankt Nikolaus geehrt, ein Heiliger des 4. Jahrhunderts und Bischof von Myra. Nikolaus kümmerte sich um die Armen und Kranken und verschenkte angeblich seinen gesamten Besitz. In Erinnerung an seine Großzügigkeit stellen Kinder in der Nacht zum 5. Dezember ihre Schuhe vor die Haustür, in der Hoffnung, dass St. Nikolaus sie über Nacht mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten füllt.

Das Weihnachtsfest (24.- 26. Dezember)

Die Weihnachtsfeiertage feiern die Geburt von Jesus Christus und dauern im deutschsprachigen Raum drei Tage. Die Feierlichkeiten beginnen am Heiligabend, dem 24. Dezember, wenn Familie und Freunde zusammenkommen, um die Kerzen am Weihnachtsbaum anzuzünden, Geschenke auszutauschen und Weihnachtslieder zu singen. Die Glocken der Kirchen läuten freudig und im Rahmen der Mitternachtsmesse wird die Ankunft Christi in der Welt gefeiert.

Die Feierlichkeiten gehen am 25. Dezember, dem Weihnachtstag, weiter. Erweiterte Familien kommen zusammen, um die frohe Botschaft von Christi Geburt zu verkünden und um gute Gesellschaft und gutes Essen zu genießen, vor allem traditionelle Weihnachtskekse.

Die Feiertage enden am 26. Dezember, dem Stephanitag, zu Ehren des Heiligen Stephanus, einem Diakon der frühen Kirche und ersten christlichen Märtyrer.

Epiphanie – Dreikönigsfest (6. Januar)

Im Volksmund als Dreikönigstag bekannt, erinnert Epiphanie nicht nur an den Besuch der Heiligen Drei Könige beim Christkind, sondern auch an die Offenbarung des menschgewordenen Gottes als Jesus Christus. Der beliebteste Brauch ist das Dreikönigssingen, bei dem Kindern als die drei Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen, singen und die Häuser segnen.

Faschingsdienstag

Faschingsdienstag ist der Tag vor Aschermittwoch, dem ersten Tag der Fastenzeit. Er wird in vielen christlichen Ländern gefeiert, indem man beschließt, worauf man während der Fastenzeit verzichten wird, und einen letzten Tag des Feierns und Schlemmens genießt. Faschingsdienstag ist genau 47 Tage vor Ostersonntag. Das Datum kann zwischen dem 3. Februar und dem 9. März liegen.

Aschermittwoch

Der Aschermittwoch ist ein Tag des Gebets und des Fastens. Es ist der erste Tag der sechs Wochen der Fastenzeit vor Ostern. Viele Christen nutzen den Aschermittwoch für den Beginn eines Fastenkalenders und beten die erste einer täglichen Fastenzeitandacht.

Die Karwoche

Die Karwoche ist die heiligste Woche im christlichen Kalender und ist die Woche unmittelbar vor Ostersonntag. Sie beginnt mit der Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, setzt sich fort mit dem Gedenken an das letzte Abendmahl am Gründonnerstag und erreicht ihren Höhepunkt mit der Kreuzigung Jesu am Karfreitag.

In vielen christlichen Kirchen wird der Palmsonntag mit einer Segnung und Prozession von Palmen gefeiert. Diese Zeremonie beinhaltet die Verlesung des Evangeliums, wie Jesus demütig auf einem Esel in Jerusalem einritt und wie die Menschen Palmenzweige vor ihm auf den Boden legten.

Gründonnerstag markiert die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus beim letzten Abendmahl, ein zentrales Element des christlichen Gottesdienstes. Typisch ist die Teilnahme an der heiligen Kommunion am Abend.

Der Karfreitag erinnert an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Er ist traditionell ein Tag der Trauer, der Buße und des Fastens. Viele Konfessionen nutzen den Karfreitag für Kreuzwegprozessionen.

Der Karsamstag, auch Osternacht genannt, ist das traditionelle Ende der Fastenzeit.

Ostersonntag

Osterei – eines der Symbole des Festes

Zusammen mit Weihnachten ist der Ostersonntag der wichtigste christliche Feiertag. Ostern ist die Feier der Auferstehung von Jesus Christus. Im westlichen Christentum fällt er immer zwischen den 22. März und den 25. April, auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Der folgende Tag, der Ostermontag, ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag.

Die bekannteste Ostertradition ist das Färben und Tauschen von Ostereiern. Als uraltes Symbol für neues Leben und Wiedergeburt wurde es im Christentum mit der Kreuzigung und Auferstehung Jesu in Verbindung gebracht. Das Austauschen von verzierten Schokoladeneiern ist ebenfalls üblich. Da viele Menschen während der Fastenzeit auf Süßigkeiten verzichten, genießen sie diese dann zu Ostern.

Christi Himmelfahrt

An Christi Himmelfahrt wird die Rückkehr von Jesus Christus als Sohn Gottes zu seinem Vater im Himmel gefeiert. Sie findet 39 Tage nach dem Ostersonntag statt, also immer an einem Donnerstag.

Pfingsten

Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern zelebriert. Es ist das Fest des Heiligen Geistes, der auf die Apostel herunterkam, als diese in Jerusalem zusammengekommen waren.

Fronleichnam

Das Fronleichnamsfest konzentriert sich ausschließlich auf die Heilige Eucharistie und zelebriert die Transformation von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi. Es wird zehn Tage nach Pfingsten gefeiert.

Mariä Himmelfahrt (15. August)

Mariä Himmelfahrt erinnert an die leibliche Aufnahme Marias, der Mutter Jesu, in den Himmel am Ende ihres irdischen Lebens. Der Tag ist in Bayern, im Saarland und in Österreich ein gesetzlicher Feiertag.

Allerheiligen (1. November)

Allerheiligen verehrt die Heiligen und christlichen Märtyrer. Seine Ursprünge liegen im 9. Jahrhundert. Papst Gregor IV. ordnete ein Fest für alle Heiligen an, da es unmöglich war, jedem Heiligen einen eigenen Tag zuzuordnen. Allerheiligen ist in Baden-Württemberg, Bayern, NRW, im Saarland und in Österreich ein Feiertag.

Allerseelen (2. November)

An Allerseelen gedenken die Katholiken ihrer verstorbenen Angehörigen. Typischerweise werden die Gräber geschmückt und von Priestern geweiht.