Pfingsten Christliche Feiertage

Pfingsten – Bedeutung, Ursprung und Bräuche

Pfingsten 2021: Überall auf der Welt feiern die Christen das Pfingstfest. Es ist mit dem Weihnachtsfest und Ostern ein Hauptfest im Verlauf des Kirchenjahres. Gefeiert wird Pfingsten demnach 50 Tage nach Ostern.

Das Geburtstagsfest der Kirche

Sind die Pfingsttage nicht die freien Tage einige Zeit nach Ostern? Aber warum sind das überhaupt Feiertage – und wann ist Pfingsten in diesem Jahr?

Pfingsten 2021 liegt am Pfingstsonntag, dem 23. Mai 2021. Pfingstmontag ist der 24. Mai. Zu den Feiern um Pfingsten gehören auch Christi Himmelfahrt am 13. Mai 2021 und Fronleichnam am 3. Juni 2021.

Nach dem christlichen Regelwerk wird Weihnachten stets am 24. Dezember gefeiert – Oster- und Pfingstfeiertage liegen dagegen in jedem Jahr auf einem anderen Termin: Ostersonntag liegt 46 Tage nach dem Aschermittwoch, Pfingstsonntag 49 Tage nach dem Ostersonntag – das ist der 50. Tag des Osterfestes. Die Bezeichnung Pfingsten kommt aus dem Altgriechischen für pentecoste = fünfzigster Tag. Pfingstsonntag liegt jedenfalls zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni – und Statistiken weisen nach, dass das Fest äußerst selten am 12. Mai gefeiert wurde, nämlich lediglich 1799 und 1940. Sowohl der Pfingstsonntag als auch der Pfingstmontag gelten in Deutschland als gesetzliche Feiertage.

Pfingsten Das Kommen des Heiligen Geistes
Pfingsten – Der Geburtstag der Kirche

Pfingsten ist ein christliches Hochfest: Während zu Weihnachten Christi Geburt und zu Ostern die Auferstehung gefeiert wird, gedenkt das Christentum zu Pfingsten dem Kommen des Heiligen Geistes – der Heilige Geist bildet zusammen mit Gott und mit Jesus Christus die göttliche Dreifaltigkeit.

Die Apostelgeschichte berichtet, dass am 50. Tag nach Ostern der Heilige Geist auf alle versammelten Jünger niederging. Sein Missionsauftrag ermöglichte es den Jüngern, in mehreren Sprachen sprechen und somit das Evangelium verbreiten zu können. So gilt Pfingsten als Geburtstag der Kirche und in der Heiligen Schrift wird vom Pfingstwunder berichtet.

Die starke Gemeinschaft

Nach dem Tod Jesu, nach der Auferstehung und nach Himmelfahrt berichtet die Bibel weiter von einer neuen, starken Gemeinschaft der Jünger: Alle waren erfüllt vom Heiligen Geist und begannen, in vielen verschiedenen Sprachen zu predigen. Die Apostelgeschichte berichtet weiter, dass es den Menschen möglich wurde, die die Heilsbotschaft jeweils in ihrer eigenen Sprache hören zu können. Daraufhin rief der Apostel Petrus die Menschen zur Buße und zur Taufe auf. In der Pfingsterzählung wird von 3.000 Menschen berichtet, die der Aufforderung direkt folgten.

Bis ins vierte Jahrhundert wurde Pfingsten zugleich mit Christi Himmelfahrt gefeiert. Zwei eigenständige Feiertage entwickelten sich erst später.

Auch in anderen Religionen der Welt spielt der 50. Tag eine besondere Rolle. So feiern die Menschen jüdischen Glaubens am 50. Tag nach dem Pessachfest das Gesetzgebungsfest Schawuot. Während Pessach an die Befreiung von der Sklaverei durch den Auszug aus Ägypten erinnert, gedenken Juden zu Schawout der Wüstenwanderung der Kinder Israels. Unter der Führung Moses errichten sie nach ihrem Auszug aus Ägypten den Berg Sinai. Hier bekamen sie von Gott die zwei Tafeln mit den Zehn Geboten.

Das Frühlingsfest

Neben dem religiösen Hintergrund hat das Pfingstfest auch eine besondere Bedeutung als Frühlingsfest. Verknüpft ist es deshalb mit verschiedenen Bräuchen des Erwachens, Wachsens und Erblühens der Natur. Historisch bildeten sich im Verlauf der Jahrhunderte zahlreiche Bräuche in Deutschland und in Europa heraus:

So gilt Pfingsten als beliebter Termin für Taufen: Das Wasser soll gerade dann besonders viel Segen spenden können. In verschiedenen Teilen Deutschlands werden Pfingstfeuer entzündet, die dem Heiligen Geist zu Ehren lodern sollen.

Ähnlich wie die Maibäume gelten Pfingstbäume als Frühlingssymbole. Von einer Birke, Fichte oder Tanne werden alle Äste entfernt, anschließend wird der kahle Baum mit einem Kranz gekrönt sowie mit bunten Fahnen und Bändern geschmückt. Bis heute gilt übrigens die Entführung des Baums aus dem Nachbardorf als traditioneller Streich. Zurückgegeben wird der Baum nur, wenn er mit ansehnlichen Mengen an Bier ausgelöst wird. Pfingstbrunnen werden mit Birkenstämmchen, bunten Bändern und mit Blumen geschmückt.

Pfingstrose - Pfingsten
Pfingstrose oder Marienblume wurde nach dem Pfingstfest benannt

Die Pfingstkerzen auf den Esstischen zählen zu den eher kleinen Traditionen, während die überall in Europa stattfindenden Reiterprozessionen zu den großartigen Pfingst-Traditionen gehören. Historische Grundlagen der Pfingstritte sind die altrömischen Heerschauen und mittelalterliche Reiterspiele.

Erinnert werden soll auch an des früher einmal weit verbreitete Heilig-Geist-Schwingen. Dazu wurde eine Taube aus Zirbelholz an einer Schnur von der Kirchendecke herabgelassen, die dann über die Köpfe der Gläubigen kreiste.

In vielen Gegenden werden bekannte Langschläfer als Pfingstlümmel, Pfingstochsen oder gar Pfingstdreck bezeichnet: Derartigen Spott und Hohn muss sich mancher Langschläfer zu Pfingsten gefallen lassen. Mancherorts werden die Pfingstlümmel sogar in das kalte Wasser eines Brunnens getaucht.